Wunderbare Tage in Sydney

Wunderbare Tage in Sydney

Wunderbare Tage in Sydney

In jeder Stadt entwickelt man neue Rituale. Sie hängen vom Wetter ab, von der Lage der Übernachtung und von der Länge des Aufenthaltes und auch vom WLAN Zugang. Sydney bietet in den ersten drei Tagen alles, was ein eindrücklicher Besuch ausmacht. Dieser Bericht erzählt über meine Sydney „unterwegs“ Erlebnisse.

Das Wetter ist traumhaft, mit touristen-freundlichen 25 Graden, sonnig und klarer Sicht. Das Hotel liegt im ältesten Quartier „The Rocks“, wo einst die ersten Siedler aus England und Irland herkommend, ihre Behausungen bauten. Mein Hotel ist ein kleineres historisches Gebäude, umgebaut mit modernen Elementen. Es liegt beinahe in Wurfdistanz zur Sydney Harbour Bridge. Nach ein paar Schritten zum Hafen runter, öffnet sich der Blick zur Brücke, zum gegenüberliegenden Opernhaus und meist schmiegt sich ein gewaltiges Kreuzfahrtschiff elegant dazwischen. Ich bin von meiner Hotelwahl begeistert.

Schon frühmorgens entschliesse ich mich am Opernhaus vorbei, durch den danebenliegenden „Botanical Garden“ zu joggen und finde danach gleich ein kleines Café. Welch ein Verwöhn Programm für meinen von der Zugreise noch etwas versteiften Körper. Danach bin ich fit und erfrischt für meinen ersten Ausflug. Ich fahre kreuz und quer mit dem Doppeldecker Entdecker Bus durch die Stadt und gewinne einen einmaligen Überblick. Diesen Abend habe ich bereits mein erstes Erlebnis.

Anne-Sophie Mutter im Operahouse

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Anne-Sophie Mutter spielt Mozart im „Sydney Operahouse“ und glücklicherweise finde ich noch ein Ticket im Internet. So treffe ich mich mit Freunden einer Freundin vor dem Konzert in der lebendigen Bar direkt am Ufer. Und dies im Sonnenuntergang vor der Traumkulisse des Opernhauses.

Zum Konzert im sehr eindrücklichen Saal trennen sich unsere Wege. Während sie herkömmliche Sitze haben, ist mein Platz hinter der Bühne. Nicht „backstage“, sondern im Rücken der Bühne. Das hat mir gut gefallen, da Anne-Sophie Mutter, die das Sydney Orchestra selber dirigiert hat, sich oft umgedreht hat. Ein toller Abend. Ein Kulturerlebnis vom Schönsten mit wunderbaren Zugaben.

Ausflug nach Bondi Beach und Watsons Bay

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The Gap on Watsons Bay

 

Beglückt von diesem Abend, habe ich anderntags den zweiten Teil meiner Entdeckerreise zur „Bondi Beach“, dem grössten und begehrtesten Strand Sydneys gemacht, erneut bei strahlendem Sonnenschein. Die Aussichten auf den Sydney Harbour waren äusserst preiswürdig. Wieder zurück in Sydney, musste ich mich auf die Fähre beeilen, die mich in die „Watsons Bay“ führte. Sydney ist voller Häfen und Buchten mit herrlichen Sandstränden, mit Klippen und Ausflugsorten. „Watsons Bay“ hat keine Wellen und somit ist es sehr familienfreundlich. John, (Sydney) und Lucy (Adelaide), die Bekannten vom Opernhausabend haben mich zum Pub Lunch mit ihrer Familie eingeladen.

Familienanschluss schätze ich sehr, da man für gewisse Zeit, Teil der jeweiligen Welt wird. Man teilt ihre Freuden, Sorgen, Interessen und erfährt sehr viel Wissenswertes über das Leben. Beide Eltern sind Musiker und haben fast 20 Jahre in Deutschland gelebt. So sprechen wir über die frühe Einschulung, die Schuluniformen, den Musik- und Sportunterricht. Wie bei uns sind die Kinderprogramme übervoll mit Schule, Klavier, Schwimmen, Cello, Fussball und Schach. Nach Tennis habe ich nicht gefragt. Die Gastfreundschaft in Australien ist grenzenlos. Sie haben mich eingeladen und mir „The Gap“ gezeigt, wo man die Sydney Bucht sieht und den endlosen Ocean auf der anderen Seite zugleich. Herzlichen Dank, John und Lucy.

Sydney Fish Market

Als hätte ich geahnt, wie sich das Wetter am letzten Tag wendet, habe ich alle Ausflugsiele in die drei ersten Tage gezwängt. Am letzten heutigen Morgen bin ich sogar bereits um halb sieben aus dem Hotel gegangen, um den zweitgrössten Fischmarkt der südlichen Hemisphäre zu besuchen. Noch schien die Sonne und es war warm. Gegenteilig zu meinen Erwartung, war der Markt alles andere als romantisch. Er war nüchtern, Business und einfach sachlich professionell. Lastwagen, Styropor Kisten, Eis, Wasser und Mengen an Fisch, Krabben, Muscheln und viel Betrieb. Austern wurden gebrochen und gelöst, Tintenfische ausgelegt, Sashimi vorbereitet und überall gab es blaue Eiskisten mit „Sydney Fish Market“ angeschrieben. Ich war zu früh erschienen. Es roch nach Fisch (wie anders zu erwarten). Nur mein Magen mochte es nicht. Kaffee und Scones behoben meine anfängliche Übelkeit. Ich bin zu früh hier gewesen, denn später hätte ich liebend gerne all die leckeren Crevettenspiesschen, Algensalate, Sashimis und Austern gegessen, obwohl diese lebendigen Tiere nicht meinem Geschmack entsprechen. Aber, ich genoss noch den Sonnenschein.

Der Regen kam erst später. Nun sitze ich im kühlen, feuchten Sydney und weine dem gestrigen Sommerabend nach.

Von Glücksmomenten

Ich traf mich mit Ömer, einem Mitarbeiter des Güterhofes, der in der Stadt Englisch lernt. Wir hatten uns am Fährhafen verabredet und wollten den Abend zusammen fern der Heimat verbringen. Es gibt Abende, die sind vom Glücksstern gesegnet und dies war einer davon. Die Sonne und Wärme waren der Anfang, gefolgt von einer langen Reise auf der Fähre durch die Bucht, denn wir hatten den falschen Kurs erwischt. Nachdem wir den willkommenen Irrtum entdeckt hatten, halfen uns alle, die Rückreise ohne Kosten zurückzulegen. Im Restaurant bekamen wir den schönsten Tisch direkt am Darling Harbour. Das Geschirr auf dem unsere Vorspeise serviert wurde, war das gleiche, das ich unlängst für unsere Sushibar in Schaffhausen ausgesucht hatte. Zufälle? Danke Ömer für den schönen Abend.

Auf dem Sydney Eye Tower

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Sydney Harbour Bridge
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Botanischer Garten
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Im Hintergrund Watsons Bay
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Darling Harbour

Ich schätze mich glücklich, dass ich gestern noch den Aussichtsturm, Sydney Eye Tower, bestieg (mit Lift), bot er mir doch aussichtsreiche Rundblicke, die ich hier auch eingefügt habe. Aussichtsplattformen erleichtern einem den Überblick und das Verständnis einer Stadt vor allem, wenn sie doch komplex und weitverstreut ist wie Sydney.

Good bye Sydney

Morgen beginnt mein letzter Teil dieser Reise. Ich bin aufgeregt, nervös, von Wehmut und gleichzeitig von Übermut erfüllt, und so geniesse ich meinen bequemen Ledersessel im Darling Harbour, während es draussen windet und regnet. „Tomorrow is a new day“ sagen wir jeweils und freuen uns aufs Neue.

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Queen Victoria Building

Nun sitze ich hier um 23 Uhr in diesem wunderschönen, historischen Queen Victoria Building mit dem schnellsten WLAN der Stadt und lade meine Geschichte rauf. Wer weiss, was auf dem Schiff möglich ist. Ganz nach dem Motto: „was mä hät, das hät mä.“

3 Gedanken zu „Wunderbare Tage in Sydney

  • Februar 4, 2014 um 4:12 pm Uhr
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    Liebe Verena, mit lieben Grüssen hatte ich gerade meinen Kommentar verfasst, und weg war er, also versuche ich es noch einmal. Deine wunderbaren Tage in Sydney hat besonders in Günter längst verblasste Erinnerungen an Sydney aufflammen lassen. Er war für die SIG vor Jahren ein paar Monate in Sydney stationiert und hat es genau wie du – sehr genossen und hautnah erleben dürfen. Mit bestem Dank für deine „touching“ Reiseberichte wünschen wir dir weiterhin eine spannende abenteuerliche Weiterreise. Wir hören wieder.
    Herzlich Brigitte u Günter

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  • Februar 10, 2014 um 4:12 am Uhr
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    Hallo Verena, es war wiklich schoen dich so weit weg von der Heimat hier in Sydney zu treffen. Der Abend war wie du so schoen geschrieben hast voller Guecksmomenten. Wusch dir auf deiner Reise noch weiterhin ganz viel glueck und freue mich wieder was von dir zu hoeren/lesen was du alles so erlebts.Alles Gute und gruesse aus Sydney

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    • Februar 15, 2014 um 11:52 am Uhr
      Permalink

      Lieber Öder
      Danke. Ja, das ist schon ein paar tausend Meilen her. Jetzt weiss ich auch, wer diese Email Adresse ist. Machs gut in Downunder. Heute verlasse ich es und bin etwas traurig.
      Goodbye bis im Sommer. Verena

      Antwort

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