Es gibt Dinge, die glaubt man einfach fast nicht. Eines dieser Abenteuer passierte uns am helllichten Tag im feuchten Darwin.

Mit iphone leider nicht so eindrücklich.
Stellt Euch vor, du spazierst gemütlich im Botanischen Garten in einer wirklich sehr gepflegten, schönen Anlage mit vielen alten einheimischen und extoischen Bäumen und plötzlich schauen alle hoch. Nicht „flying Foxes“ hängen in den Bäumen. Nein. Auf einem ungefähr fünf Meter hohen Ast eines riesigen wunderschönen Regenbaumes „rain tree“ (Mimosen ähnlich) aber viel grösser mit weit ausladenden, waagrecht ausgespannten, langen, kräftigen Ästen, die in alle Richtungen hinauszeigen, liegt eine acht Meter lange Python. Sie ist ausgestreckt, hat einen geschätzten oberschenkeldicken Durchmesser und ist nicht übertriebene acht Meter lang. Ihr Kopf reckt über den Ast hinaus und scheint auf uns runter zu schauen. Ihr Körper schmiegt sich so sanft wie eine Perlenkette auf der dunklen Rinde. Goldgelb, rehbraun und wie eine Giraffe ist sie gemustert. Die helle Farbe hebt sich unerwartet leuchtend von dem Hintergrund ab. Im Bewusstsein, dass sie so hoch lag und wir wussten, dass sie „nur“ würgt und dies nur in hungrigem Zustand, fühlten wir uns nicht bedroht. Das war wirklich ein unglaublich gruseliges, prickelndes Erlebnis mitten in Darwin im Botanischen Garten.


Darwin liegt ausgebreitet an einem riesigen natürlichen Hafen umgeben von Mangroven, viel Wasser und feuchten Wäldern. Auf einem kleinen Ausflug erleben wir den Aufbau einer modernen Stadt, fernab anderer Städte, die in den letzten Jahren dank Erdgasvorkommen zu neuem Reichtum gekommen ist. Es war schon immer eine an Erzen und Metallen reiche Gegend, aber das von den Japanern aufgekauft Gas lässt Quartiere nur so aus den Boden spriessen. Ironischerweise sind es dieselben Japaner, die 1942 Darwin bombardiert und komplett vernichtet haben.

Die Bewohner leben in ständiger Wachsamkeit. Einerseits sind in der „wet season“, zur Regenzeit, Cyclone mit ihrer zerstörerischen Kraft eine immer präsente Bedrohung, während im Meer und in Flüssen die geschützten, bis sechs Meter langen Salzwasser Krokodile auf Beute lauern. Es gibt keinen Fluss, den man ungestraft durchwaten darf, keinen Strand an dem man ungestört baden kann. Im Hafenbecken haben die Ranger im vergangenen Jahr über drei hundert hungrige Krokodile gefangen und ausquartiert. Die Bewohner taxieren das Gewässer in Prozenten der Überlebenschance.
Nach diesem Abenteuer verlassen wir Darwin und somit Australien endgültig.