Unser Leben braucht ein Ziel …

Unser Leben braucht ein Ziel …

19. Dezember 2015 – Saanen bei Gstaad

2015. „Unser Leben braucht ein Ziel; es liegt an uns den rechten Weg zu wählen“ Yehudi Menuhin

Vor ein paar Wochen war ich beruflich in Saanen bei Gstaad unterwegs. Das Private mit dem Geschäftlichen zu verbinden, war mir auch dieses Mal ein Bedürfnis. Ich mag es, mich vom Zufall treiben zu lassen, und so geriet ich ungeplant auf einen Philosophenweg. Zwischen rauschendem Bach und eisigem Waldweg waren Sprüche von Yehudi Menuhin auf Tafeln angebracht und dieser Satz hat mich gefunden: „Unser Leben braucht ein Ziel; es liegt an uns den rechten Weg zu wählen“. Meinen rechten Weg zu wählen ist mir im 2014 noch nicht gelungen.

Menuhin sagt nicht „den richtigen Weg finden“, sondern „den rechten Weg wählen“. Hier liegt der Unterschied. Das Finden hat etwas dem Zufall überlassenes, vielleicht sogar etwas Ungewolltes, aber wählen tut man bewusst, mit Absicht und Zielstrebigkeit. Aufgefallen ist mir auch das bewusst gesetzte Wort „recht“. Es beinhaltet moral- ethische Grundsätze und zeugt von Tiefgründigkeit. „Richtig“ hingegen, ist einfach das Gegenteil von „falsch“, ob im gesetzlichen oder mathematischen Zusammenhang. Deshalb hat mich dieser Ausspruch so berührt, weil er genau das ausdrückt, worauf ich mich im Neuen Jahr freue.

Als ich anfangs März 2014 von meiner Australienreise mit meiner Schwester heimkam, wusste ich, wie mein Weg weitergehen würde. Ich wollte freier, lustvoller Arbeiten, es sollte so werden wie damals, als ich mit dem Auto durch Europa fuhr. Beim Arbeiten mit meiner Tochter Linda würde ich Inhalt, Menge und Tempo selber wählen können, da sie Geschäftsführerin im Güterhof war. Ich wollte Zeit haben für meine Töchter und die drei Enkel, die Hunde und das neue Landhaus, das ich im Juni in Schaffhausen gekauft hatte. Ich wollte wöchentlich eine Geschichte auf meinem Blog „Verenas unterwegs Geschichten“ posten. Nun ist es anders, aber auch gut. Linda ist nach einem Burnout auf Ende Jahr aus der Firma ausgetreten. Sie wird ihre eigenen Wege gehen mit ihrer jungen Familie und auch in beruflicher Hinsicht neu Fuss fassen. Es ist gut so und ich kann sie bestens verstehen, denn ich bin überzeugt, dass sie den rechten Weg gewählt hat.

Für mich war die Veränderung einschneidend. Ich habe mich gefügt und den Aufgaben gestellt, denn es war wohl auch meine Bestimmung. Jetzt ist es gut wie es ist, und ich habe mich erneut auf den Weg gemacht, mich innerhalb des Geschäftslebens wieder freier zu bewegen.

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