Es war ein wunderbares Fest. Es hat sich jederzeit gelohnt. Und das trotz Wetterkapriolen und Social Distancing.
Als Ende Mai die Coronazeit gelockert wurde, wollte ich meinen Geburtstag wie alle Jahre feiern. Ich wollte Freunde, Familie und Nachbarn einladen. Zusammen sein und sorgenfrei in die Sommernacht hinein feiern. Ich habe es vermisst, mit anderen Menschen entspannt zusammen zu sein. Dass die Umstände nicht einfach würden, realisierte ich erst allmählich. Social Distancing und dies bei Schlechtwetter war ein Herausforderung.
Unvergesslich sind die aufwendigen Vorbereitungen (zumindest für mich). Es war mir wichtig, dass sich alle sicher und wohl fühlten. Das bedeutete, genügend Platz im Haus und draussen zu schaffen. So schleppten wir aus Keller und Garage Möbel herbei und platzierten sie architektonisch-logistisch sinnvoll. Es sah super aus. Geliehene Sonnenschirme und Zelte verteilten wir strategisch im Garten. Am Morgen bevor die ersten Gäste eintrafen, hatte ich jedoch in mein Tagebuch geschrieben: „Der Aufwand von Schlechtwetter-Prognose und Corona ist mir gerade zu viel.“ Ich hatte schlecht geschlafen. Eine gigantische Tsunamiwelle drohte über mir zu brechen. Im letzten Moment spürte ich den Boden unter den Füssen. Es war ja nur ein Alptraum.
Allen Ansprüchen von Distanz und Hygiene gerecht werden und dazu noch drohende Regengüsse abzuwenden, forderte einiges an umständlichen Überlegungen. Während wir Nicht-Küssen und Nicht-Händeschütteln bereits integriert haben, müssen wir unser Verhalten in Gesellschaft neu gestalten. Was kann ich kochen? Wie kann ich Nähe schaffen ohne Nähe? Denn gemeinsam in Töpfen löffeln geht nicht, also gab es keinen Humus mit Gemüsesticks; gemütlich an langen Tische zusammenrücken, geht nicht, also Tische verteilen und Abstand dazwischen planen. Es galt auch das Verwechseln der Gläser zu verhindern. Statt freudig vorwärts zu planen, sassen die „Wenns und Abers“ wie Geier auf meinen Schultern und im Hirn.


Und dann klopften die ersten Gäste an. Freudig, strahlend und sehr entspannt. Sie schätzten meine umsichtigen Vorkehrungen und schon bald stiessen wir beinahe sorglos mit dem eigenen Holundersirup-Prosecco-Mineralwasser Apero an. Die Gläser hatte ich mit Gläserringen gekennzeichnet. Auf Silberdraht hatte ich bunte Glasperlen, Federn und Anhänger gereiht. Dazu standen Oliven und Tomaten mit Sticks und Blätterteiggebäck bereit.

Der dunkle Himmel hellte auf, die Regenwolken wichen ein paar Sonnenstrahlen, so dass jeder draussen und im Haus sich wohl fühlen konnte. Das Feuer loderte und erhitzte den Feuerring. Wir standen herum, fotografierten, plauderten, stiessen an und freuten uns aufs Essen. Wunderbar entspannt waren auch meine Enkel. Riva und Julia kochten ihr eigenes „Süppchen“, während Johnny und sein Freund im Garten unterwegs waren. Baden, spielen, geniessen. Die mit Knoblauch und Rosmarin marinierten Lammracks, Riesengarnelen und Pouletschenkel waren perfekt gegart. Dazu Salate und Gemüse. Und zum Schluss Desserts für jedes Schleckmaul. Bis spät sassen wir zusammen und zelebrierten diesen gemeinsamen Abend. Es war nicht nur mein Geburtstag, sondern es war auch mein erstes Fest in der wieder eroberten Zeit.
Eines weiss ich bestimmt: Jeglicher Aufwand und alle Gedanken haben sich tausendfach gelohnt, um diese Stunden der Freundschaft, Verbundenheit, Gesellschaft und des Vertrauens zu erleben. Es war einfach wunderschön und hat meiner Seele unendlich gut getan.
Mein nächster Geburtstag kommt bestimmt.
hi dear verena,, i wish you late a very happy new year of your life. you are still so young and cute and have a long good life ahead of you. i am not one who knows everyones geburi‘, so i didn’t have it written down.. but it still counts.. even late. the kids and kids kids look darling and growing fast. glad you could enjoy. love linda >
Hi Linda
Thanks a lot for you good wishes. It was nice to see you the other day. I will call you. xx Verena
Liebi Verena
ganz genau so isch es mir au gange, eifach 1 Tag früehner…. Leider häts Wätter gar nöd mitgmacht, ich bis überhaupt nöd gwöhnt dass es a mim Geburtstag rägnet, und es hät da z Chilchberg richtig fescht grägnet! Dank em Zält vom Michi Hügli und de Organisation vo mim liebä Maa Röbi han ich es super wunderschöns Geburtstagsfäscht gha, mit Familie, liebä Fründe und Nachbere. Ganz liebi Grüess und nachträglich alles Gueti, vill Freud und Gsundheit!
Yvonne
Liebe Yvonne
Happy birthday auch Dir. Es ist doch schön, im Sommer Geburtstag zu haben, aber wie Du sagst, ist doch immer schön Wetter. Und somit sehr, sehr viel weniger Aufwand. Ganz liebe Grüsse und alles Gute. Verena
Danke für die wundervolle Geschichte, liebe Verena! Asche über mein Haupt, ich hab deinen Geburtstag voll verschwitzt. ??? An diesem Tag war ich in Bern; ein Arbeitskollege hat zum runden Geburtstag ins „Bierhübeli“ eingeladen. Es war drinnen – die ideale Brutstätte für Corona… alle Leute standen nah beieinander, natürlich alle ohne Maske. ?
Liebe Grüsse Ursula
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Liebe Ursula
Schön, von Dir zu hören. Du beschreibst es richtig. Es ist doch genau das, was man zur Zeit nicht möchte: Drinnen und nahe beieinander. So gern man einander hat. Und meistens kennt man ja auch nicht jeden und weiss nicht wo jemand unterwegs ist, und wie respektvoll er mit dem Virus umgeht.
Ganz liebe Grüsse Verena
Liebe Frau Verena Prager,
erst einmal alles Gute, und natürlich Gesundheit, (sehr) nachträglich zu Ihrem Geburtstag. Ich wünsche mir, das Sie uns, Ihrer Fan-Gemeinde, noch lange Zeit mit Ihren wunderbaren Reiseberichten / Beschreibungen erhalten bleiben.
Liebe Grüße aus Blaubeuren (D)
achim lehmann
Guten Tag Achim
Leider ist Blaubeuren nicht auf der Grand Tour, aber irgendwann werde ich es auf meine Reiseroute setzen. (Mit Voranmeldung, natürlich.) Danke für die guten Wünsche.
Herzliche Grüsse Verena
Liebe Frau Prager. Was für ein schöner Bericht. Es freut mich sehr, dass Sie es geschafft haben, während dieser Zeit, einen so schönen Geburtstag zu feiern. Nachträglich gratuliere ich Ihnen ganz herzlich und wünsche Ihnen Gesundheit und noch viele spannende Erlebnisse, die Sie mit uns teilen.
Ganz liebe Grüsse, Monika Eggenberger