Auf dem Weg zu Peppina

Auf dem Weg zu Peppina

Kaum hatte ich meine Enkelkinder nach vier Ferientagen ihren Eltern übergeben, rief mich die Züchterin aus Österreich an. Eigentlich hatte ich noch ein paar erholsame Tage bis zum Welpen Abholen geplant. Ich wollte putzen und letzte Vorbereitungen treffen. Brigitte Kaltenböck, eine sehr erfahrene Züchterin war verzweifelt: „Kannst Du Peppina frühzeitig abholen? Ihre Wunde ist wieder aufgebrochen. Alle Stiche weg. Die Hunde sind so wild, da kann keine Wunde heilen.“ Was war geschehen?  

Mein Welpe, Peppina, hatte sich ein paar Tage zuvor eine lange Schnittwunde quer durch die Nase zugezogen. War die Ursache ein spitzer Zahn oder eine Kralle beim Spiel mit den anderen Welpen? Wir wissen es nicht. Auf jeden Fall wurde die Wunde unter Vollnarkose mit fünf Stichen genäht, aber bereits andern Tags klaffte die Wunde weit. Es war Zeit meine Pläne zu ändern.

«Klar komme ich morgen», freute ich mich ja seit Wochen auf diesen Moment. Was würde mich erwarten? Wegen Corona hatte ich Peppina noch nie live gesehen. Es brach keine Panik aus, aber eine grosse Hektik setzte ein. Die Reise, meine erste Auslandreise seit Januar 2020 sollte mich in die Nähe von Innsbruck führen. Dort war meine Peppina am 6. März 2021 geboren worden. Ihre Eltern, Vicky und Jack sind Golden Retriever Hunde aus der Arbeitslinie. 

Der stolze Vater Jack
Die fürsorgliche Mutter Vicky

Es blieben mir noch wenige Stunden vor Feierabend an jenem Mittwoch Abend, um einen Corona Antigen oder PCR Test zu machen. Der Letztere würde zu lange dauern, also suchte ich eine schnellere Testmöglichkeit, die am Zoll anerkannt würde. Weder beim Hausarzt noch bei der Apotheke erhielt ich gute Informationen. Meine Nerven lagen ziemlich blank. Im Testzentrum der Apotheke fand ich zum Glück eine sehr kompetente Frau, die den Nasen-Rachentest (noch immer unangenehm) machte. Bereits nach zwei Stunden wurde mir ein grenztaugliches Dokument per Email geschickt. Negativ. Die elektronische Registrierung für Österreich war schnell ausgefüllt. Einreise- und Ausreisetag, Adresse für die Quarantäne (Züchterin) und das wars. Dann musste ich nur noch tanken, einen Schokoriegel kaufen, Peppinas Reisebox, Frotteetücher und Haushaltpapier für kleine Unglücke unterwegs, einpacken. Zum Glück hatte ich im Vorfeld auch den Tierarzt ausgesucht. Als letztes organisierte ich den Termin für die erneute Operation nach der Rückreise. Als ich zuhause meinen Ovomaltine-Stengel für einen dringend benötigten Energieschub essen wollte und keinen fand, fiel mir ein, dass ich bei der Tankstelle ohne Bezahlung einfach davon gefahren war. Offensichtlich ist das Multitasking im Corona- und Rentnerleben abhanden gegangen. Also fuhr ich nochmals zur Tankstelle und dann folgte eine unruhige Nacht voller Aufregung und Vorfreude. Was würde mich erwarten?

6 Gedanken zu „Auf dem Weg zu Peppina

  • Mai 6, 2021 um 4:14 pm Uhr
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    Da fängt Peppina ihr junges Hundeleben gleich mit Blessuren an. Und natürlich will sie durch diesen kleinen Schmiss nicht bei Ihren Brüdern und Schwestern zurückstecken müssen. Also voll weiter im fröhlichen Kampf.
    Insofern ist es sicher sehr gut für ihre Nase, wenn sie sich bei dir mit „Becher“ am Kopf ausruhen kann.
    Ich bin überzeugt sie wird ein toller mutiger Hund. Gute Reise nach Österreich und tolle Heimreise für euch zwei.
    Lieben Gruss Christopher

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    • Mai 13, 2021 um 6:38 pm Uhr
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      Wir kommen dich irgendwann besuchen.

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  • Mai 6, 2021 um 9:41 pm Uhr
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    Hi Verena
    Sounds like you made it there and back ok and now have the gorgeous Peppina at home…how wonderful! Hopefully not too difficult to get trained during the summer months.
    Love and hugs
    Mike & Gill xxxx

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  • Mai 8, 2021 um 11:23 am Uhr
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    Sehr hübsch geschrieben. Du hast einen ganz tollen Hund bekommen Verena. Viel Freude und eine wunderbare gemeinsame Zeit wünsche ich euch.
    Bitte weiterschreiben.
    Herzlich Hélène

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  • Mai 10, 2021 um 11:36 pm Uhr
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    Was für ein abenteuerlicher Einstieg für ein Hundeleben bei und mit Verena .
    Freue mich Pepita kennenzulernen

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    • Mai 11, 2021 um 6:26 am Uhr
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      Danke Gabriele.

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