Bei den Alligatoren in den Everglades

Bei den Alligatoren in den Everglades

Auf Expedition im Sumpfland

z.T. aus Wikipedia: Die Everglades sind ein tropisches Sumpfland im Süden von Florida. Ein Teil der Everglades ist als Everglades-Nationalpark geschützt und UNESCO-Welterbe. Seit 2010 steht der Park auf der roten Liste des gefährdeten Welterbes, da die zunehmende Umweltverschmutzung und Eingriffe in den Wasserhaushalt den Park bedrohten.

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Turtle Hospital Florida

Turtle Hospital Florida

Nach Key West, der südlichsten Stadt in Florida, besichtigte ich auf dem Weg in die Everglades, das Spital für Schildkröten „Turtle Hospital“ in Marathon. Die Führung für die ich mich bereits ein paar Tage zuvor anmelden musste, war äusserst aufschlussreich.

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„Gypsy Chickens“ in Key West, Florida

„Gypsy Chickens“ in Key West, Florida

Als ich in Key West ankam und mein Hotel suchte, stolzierte ein wunderschöner Hahn in Gefolgschaft seiner überbesorgten Henne mit etlichen Wattebäuschchen selbstsicher über die Strasse. Ich trat abrupt auf die Bremse, noch bevor ich erfuhr, dass sie unter Schutz stehen. Key West ist eine übersichtliche, historisch intakte und überaus charmante Stadt am südlichsten Zipfel von Florida. Man erreicht sie über die Keys (Inseln) und über etliche Brücken, wovon die längste, die „seven mile bridge“ ist. Auf diesem 2200 km  langen Nr 1 Highway benutzt man meist den Tempomaten. Einfach schnurgerade aus. Links ist der Atlantik, rechts der Golf von Mexiko und in der Verlängerung liegen Kuba und die Bahamas.

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Ein paar Tage bei den Charolais Kühen im Burgund

Ein paar Tage bei den Charolais Kühen im Burgund

Ich trete frühmorgens mit meinem Hund Lola aus der schmalen verwitterten Haustür auf die Gasse mitten ins mittelalterlichen Städtchen. Noch ist es kühl während die Stadt sich regt. Ich liebe diese Geräusche und Gerüche des Erwachens, stelle mich neugierig an Häuserecken und beobachte die Menschen. Lächeln oder träumen sie? Schlaftrunken gehen sie ihren gewohnten Tätigkeiten nach. Es gab einmal ein Chancon: „Il est cinq heures, Paris s’eveille“ von Jacques Dutronc. Jetzt ist Montagmorgen und ich bin in Avallon.

Avallon liegt eine Stunde westlich von Dijon, fünf Autostunden von Schaffhausen entfernt und ist auf wunderbar ausgebauten, wenig befahrenen französischen Autobahnen (im Vergleich zu Zürich- Aarau) entspannt zu erreichen.

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Warane auf Komodo – Indonesien

Warane auf Komodo – Indonesien

Als ich erwachte, waren wir bereits in eine unerwartete Inselwelt eingedrungen. Rund herum lagen grasgrüne Mooskissen im glatten Meer verstreut. Von der Sonne beschienen, war ihre schmuckhafte Erscheinung anmutig und zum Streicheln verführend. Es waren sanfte, vom Wetter ausgewaschene und abgerundete Hügel, die wie mit einem dicken, grasgrünen Veloursvorhang überworfen, im dunkeln Wasser lagen. Die Einfahrt mit unserem mächtigen Schiff zum abgeschiedenen Ankerplatz vor Komodo ist tatsächlich ein beinahe gewalttätiges Eindringen. Wir staunen immer wieder wie manövrierfähig und geschmeidig die Columbus2 dennoch ist.

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Krokodile sind nicht zum Anfassen – Cairns, Queensland

Krokodile sind nicht zum Anfassen – Cairns, Queensland

Von Cairns werden wir mit einem Reisebus hundert Kilometer entlang der mit Sandstrand und Kokospalmen gesäumten Küste zum Daintree River ins nördliche Queensland entführt. Es weht ein schwüles, feuchtes Tropenlüftchen. An grossen Zuckerrohrplantagen vorbei, entlang hoher Berge mit wucherndem Regenwald erreichen wir den Mossman Nationalpark, einem Schutzgebiet der Aborigines.

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Australia Day auf Edgar Mission – Farm für misshandelte Nutztiere

Australia Day auf Edgar Mission – Farm für misshandelte Nutztiere

Sonntagsausflug mit Freunden zur „Edgar Mission, sanctuary for rescued farm animals“. Es war Australia Day, ein strahlend schöner Sommertag. Auf diesem non-profit Hof kümmern sich Pam Ahern mit ihrem Team um verwahrloste, abgeschobene und gequälte Farmtiere. Und wir wollten Miles besuchen. Mit kleinem Video

Jeden Winter findet meine Schwester Barbara ein frischgeborenes, verlassenes Schäflein auf der Weide, das sie in der warmen Küche grosszieht. Vor dreissig Jahren war es „Schnugg“, der frei im Haus herumlief (und frei auch alles fallen liess) der mit der Flasche grossgezogen wurde. Diesen Winter war es „Miles“, dessen Mutter in den kalten Winternächten gestorben war. Sechs Wochen lang wurde Miles Tag und Nacht geschöppelet, warm gehalten und nahm am Familienleben teil. Als meine Schwester jedoch ins Ausland wollte, musste sie einen Ort finden, der sich um Miles kümmern würde. Und so fand sie die Edgar Mission, eine Non Profit Organisation. Pam Ahern, die Gründerin und Leiterin ist eine sportliche, junge Frau, die mit Leidenschaft seit zehn Jahren ihrem Werk verpflichtet ist. Sie hat eine Farm gekauft und auf 60 acres bis jetzt über 3000 Tieren geholfen. Zurzeit leben 300 Rinder, Schweine, Schafe, Pferde, Geissen, Truthähne, Hühner, Enten und Kaninchen auf der Farm. Edgar Allen Pig, war das erste Schwein, das sie aus einer Schweinemästerei kaufte. Es spielte später auch im Film „Babe“ mit und war für viele Jahre das Aushängeschild dieser Mission und grosser Liebling aller. Hierher brachte Barbara ihren Miles vor einem halben Jahre begleitet mit einer grosszügigen Spende. Nun wollten wir das Schaf besuchen und uns auf einer Führung alles zeigen lassen. Diese Stiftung wird von der Tageszeitung „Herold Sun“ mit beinahe wöchentlichen Berichten wohlwollend unterstützt und somit einem breiteren Publikum bekannt gemacht

www.edgarsmission.org.au

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Hühner aus Käfighaltung, in Australien noch erlaubt 

So wie das Geisslein, Cappuccino, hat jedes der 300 Tiere einen Namen und eine Geschichte, die auf der Führung mit Herz erzählt wird. Cappuccino, das Geisslein, steht gerne am Farmeingang und lässt sich ausgiebig kraulen. Viele Tiere benötigen täglich medizinische Betreuung und aufwändige Pflege. Nach so einer persönlichen Führung schmilz das Herz und man spendet gerne für den Fortbestand dieses Sanctuary’s. 

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Hope, das glückliche Schwein, das an Weihnachten von einer Schweinefarm floh

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Humphrey lebte auf den Strassen Melbournes bis es eingefangen wurde
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Miles gehört jetzt zur Herde
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Australia Day
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Die Tiere haben Platz und viel Aufmerksamkeit.
Grosse Aufregung auf der Farm

Grosse Aufregung auf der Farm

Das ist die nicht nur traurige Geschichte von den gejagten Schafen. Und so fing alles an.

„Morgen ist ein neuer Tag“ sagen wir, wenn alles schief gelaufen ist. Könnte man den heutigen Tag in Untertage, wie Untergruppen teilen, so würde ich jetzt einen neuen Tag anfangen. Alles nochmals von Neuem beginnen. Frühstück zubereiten, Cappuccino trinken, Feuer entfachen, Hunde füttern und so tun, als ob es den Tag davor gar nicht gegeben hätte. Nicht ich bin mit dem linken Bein aufgestanden, es war der Tag, der alles in sich barg, wofür man ihn zum Vergessen möchte.

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Morgens aus meinem Fenster

Beim ersten Tageslicht schaute ich aus dem Fenster, um den Tag freudig zu begrüssen. Wie jeden Morgen blickte ich neugierig über die paddocks (Weiden). Was ich sah, gefiel mir nicht. Ganz nahe beim Wassertrog der Schafweide vor meinem Zimmer lag ein totes Schaf. Es war nicht das erste in den letzten Wochen. Gehäuft hatten sie in den vergangen Tagen tot auf der Weide gelegen, was wir auf eine Wurmerkrankung mit Durchfall zurückführten. Diese Sorge begleitete uns seit Weihnachten. Dreihundert Mutterschafe mit ihren Jungen grasen täglich genüsslich auf den noch saftigen Wiesen und mittendrin stolziert ein Lama. Ein Lama kann man aber nicht essen, werdet ihr sagen. Aber ein Lama in der Herde hält den gierigen Fuchs auf Distanz, habe ich mir erklären lassen.

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Noch herrschte Frieden

Heute morgen also schaue ich genauer aus dem Fenster, bemerke die verängstige Herde im Laufschritt am Cottage vorbeirennen. Ich frage mich wohin? Sie rennen in eine Ecke mit geschlossenen Gattern. Kaum drehe mich um, sehe ich zwei grosse wunderschöne zottelige Schäferhunde die Schafe treiben. Barbara, meine Schwester hat bereits das Haus verlassen, so dass ich sie nicht fragen kann, ob die Hunde dem Besitzer der Herde gehören, und er die Tiere zur Entwurmung zusammentreiben soll. Ich bezweifle jedoch diese Theorie, denn weit und breit sehe ich kein Auto und keine dazugehörenden Menschen. Panik herrscht in der Herde, die Lämmer werden zum Teil von den Müttern getrennt, das kleine Hunderudel stürmt dazwischen und jagt die verängstigten Tiere umher. Plötzlich stürzt das dunkelbraune, grosse Lama. Ich renne hinaus und schreie die Hunde an. Sie verlassen das Grundstück und allmählich kehrt Ruhe ein.

Blitzartig ist mir die Ursache der toten Schafe bewusst. Wildernde Hunde haben sie gemetzelt. Während ich mit Schrecken an das Lama und die leidenden Tiere denke, sehe ich von weither erneut das Hundepack. Was tun? Barbara ist nicht erreichbar, die Gärtner, erfahrene Farmer, die zum Glück jeden Mittwoch frühmorgens kommen, treffen erst in einer Viertelstunde ein und so versuche ich die Herde zu bewachen. Aus der Küche hole ich zwei Pfannendeckel und warte bis die Hunde sich wieder nähern. Ich lärme und schreie die Viecher an. Wieder kann ich sie vertreiben. Aber leider erst nachdem sie erfolgreich ein Lämpchen eingekreist, gebissen und geschüttelt haben. Ehrlich gesagt, in diesem Moment, hätte ich ein Gewehr gehabt und auch schiessen können, hätte ich die Hunde erschossen. Zumindest hatten meine Pfannendeckel und mein Geschrei für eine kurze Weile für Beruhigung gesorgt. Nicht nur die Hunde sind erschrocken, sondern auch die bereits eingeschüchterten Schafe.

Die herumliegenden toten und verletzten Schafe auf der Weide waren ein trauriger Anblick. Ich wachte und wartete auf Verstärkung, die mit John und seinen Männern schon bald kam. Er schaute sich alles an, ging über die Wiesen zum grossen Zaun hinunter und entdeckte die lauernden Hunde, die im unteren Teil des Feldes weitere vier Lämmer und zwei Mutterschafe gerissen hatten. Er nahm seine Waffe, erschoss den ersten Hund und rief den Ranger an, der kurz darauf zur Stelle war.

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Es sind Schafe, deren Fell von allein abfällt

Nachdem John übernommen hatte, machte ich mich auf den Weg ins Dorf, um den Znüni für die Männer zu holen. Heute musste ich den halbstündigen Marsch zu Fuss machen, da letzte Woche beide Autos kaputt gegangen waren. Schon bald nach dem Verlassen des Hauses fiel ich in einen leichten Jogging Rhythmus. Die erlösenden und erholsamen Bewegungen trieben den morgendlichen Stress aus meinem Körper. Nach einer Weile verlangsamte ich und genoss den Moment über das Erlebte nachdenken zu können. Als ich eine Stunde später wieder auf der Farm eintraf, herrschte noch immer grosse Aufregung, denn nun war auch der zweite Hund und deren Eigentümer ausfindig gemacht worden. Glücklicherweise trug der erschossene Hund ein Halsband, welches ihm John als Beweisstück abgenommen hatte. Der Ranger kümmerte sich um das Formelle, übernahm die unangenehme Aufgabe die Besitzer der Hunde zu kontaktieren.

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Ein paar Tage später

Der grössere Hund war nach der Erschiessung seines Kumpels nach Hause zurückgekehrt. Auf Anraten des Rangers, der von noch viel mehr gerissenen Schafen in der nahen Gegend erzählte, willigte die Besitzerin ein, den zweiten Hund einschläfern zu lassen. Hat ein solches Tier Blut geleckt, wird ihn niemand davon abhalten können, es immer wieder zu tun. Hier in Australien sind wildernde Hunderudel leider ein häufiges Problem. Das Tragische an unserer Geschichte war, dass beide Hunde in Obhut der Schwiegermutter waren, während die eigentlichen Besitzer in den Ferien weilten. Sie hatte sie im Haus nicht unter Kontrolle und deren nächtliches Verschwinden nicht gemeldet. Dennoch können Barbara und ich mit den Eigentümern mitfühlen, die bei ihrer Heimkehr erstmals den Verlust gleich beider Hunde erfahren müssen.

Natur ist Natur mit allem Schönem und Grausamen. Hunde sind Jagdtiere und folgen ihren Instinkten. Fressen und Gefressen werden sind Teil unseres Lebens. So hat uns das Gemetzel auch ein unheimlich eindrückliches Erlebnis beschert.

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Wedge-tailed eagle

Als wir gestern vom Dorf heimkehrten, bemerkte ich mitten auf der Weide zwei ungewöhnlich grosse Vögel. Einer sass einer Statue ähnlich auf einem Zaunpfosten und der andere schien am Boden auf etwas einzuschlagen. Kein Zweifel, er sass auf einem toten Lamm und schnitt sich Fleischstücke aus dessen Flanken. Ein grausames, aber auch faszinierendes Schauspiel. Während wir uns leise heranschlichen, konnten wir diesem Furcht einflössenden, kräftigen Vogel bei seiner Mahlzeit zuschauen. Seine gefährlichen Klauen an lustig gefiederten Beinen, krallten sich kraftvoll ins Fleisch, dabei  schlug sein scharfer Hackenschnabel ins Fleisch und riss daran, bis einiges davon loskam. Aufgeschreckt durch unser Heranschleichen, erhob er sich in die Luft, noch immer festhaltend an seinem Stück Fleisch. Dabei schlug er mit seinen gewaltigen Schwingen, so dass wir beinahe den Wind spüren konnten. Schnell war er hoch geflogen. Erst da konnten wir die wunderbaren braunen Farbentöne seines Gefieders bewundern, seinen keilförmigen Schwanz betrachten und natürlich ihn auf seinem Flug verfolgen. Der andere, etwas kleinere Vogel blieb noch sitzen. Auch er wollte sich holen, was ihm gebührte. Einzig die menschlichen Geräusche hinderten ihn und so flog auch er davon.

Welch prachtvolle, majestätische Raubvögel waren zu diesem Kaisermahl herbeigelockt worden. Das Schaf war zur Nahrung geworden und hatte uns einen selten nahen Blick auf zwei Wedge Tailed Eagles, wedgies genannt, erlaubt. Ein unvergessliches Geschenk.