So schön war mein Garten noch nie

So schön war mein Garten noch nie

Endlich ist es Sommer. Die Farben spritzen satt und reif über den Garten. Als ob ich in einen sonnengereiften Pfirsich beisse, dessen warmer Saft mir aus den Mundwinkeln rinnt. So üppig ist mein Garten. Keine Schleier vermischen die Sicht zum Zerrbild. Jeder Umriss, jede Faser und jeder Punkt sind deutlich abgegrenzt. Nicht bepudert und nicht beschädigt, sondern einfach unendlich rein. Noch nie erlebte ich meinen Garten so schön, so voll und üppig, zum Platzen prall. Nach dem vielen Regen, herrscht das unersättliche Leben. Diese Vielfalt musste ich fotografieren. Schon lange wollte ich ein Archiv anlegen mit Fotos, die ich dereinst im November hervorholen werde und mich daran laben. 

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„Vom Bedürfnis, auf Papier zu reisen“

„Vom Bedürfnis, auf Papier zu reisen“

Dieser Artikel erschien in den Schaffhauser Nachrichten am 11. Juni 2021. Ich freue mich sehr darüber und danke herzlich Jurga Würger (Text) und Jeannette Vogel (Fotos).

„Statt den Enkeln aus Büchern anderer Autoren vorzulesen, griff die pensionierte Gastronomin Verena Prager selbst in die Tasten. Das zweiteilige Kinderbuch «Miranda» erzählt von einer Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Giraffenmädchen.

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Geburtstag in Zeiten von Corona

Geburtstag in Zeiten von Corona

Es war ein wunderbares Fest. Es hat sich jederzeit gelohnt. Und das trotz Wetterkapriolen und Social Distancing.

Als Ende Mai die Coronazeit gelockert wurde, wollte ich meinen Geburtstag wie alle Jahre feiern. Ich wollte Freunde, Familie und Nachbarn einladen. Zusammen sein und sorgenfrei in die Sommernacht hinein feiern. Ich habe es vermisst, mit anderen Menschen entspannt zusammen zu sein. Dass die Umstände nicht einfach würden, realisierte ich erst allmählich. Social Distancing und dies bei Schlechtwetter war ein Herausforderung.

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Partir c`est un peu mourir

Partir c`est un peu mourir

Es ist Sonntagabend vor meiner Abreise nach Australien. Ich entzünde noch einmal den Gartengrill. Meine romantische Playlist schallt Sommerstimmung ins Mühlental runter. Dazu ein Glas Weisswein und melancholische Gedanken zum kleinen Abschied. «Partir c`est toujours un peu mourir.» Erstmals google ich diesen Lebenssatz meiner längst verstorbenen Mutter und entdecke das dazu gehörende Gedicht. Ich belasse es auf Französisch, denn die Übersetzungen sind es nicht wert. In etwa: Jeder Abschied ist ein wenig sterben, aber die Seele bleibt.

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Unser Leben braucht ein Ziel …

Unser Leben braucht ein Ziel …

19. Dezember 2015 – Saanen bei Gstaad

2015. „Unser Leben braucht ein Ziel; es liegt an uns den rechten Weg zu wählen“ Yehudi Menuhin

Vor ein paar Wochen war ich beruflich in Saanen bei Gstaad unterwegs. Das Private mit dem Geschäftlichen zu verbinden, war mir auch dieses Mal ein Bedürfnis. Ich mag es, mich vom Zufall treiben zu lassen, und so geriet ich ungeplant auf einen Philosophenweg. Zwischen rauschendem Bach und eisigem Waldweg waren Sprüche von Yehudi Menuhin auf Tafeln angebracht und dieser Satz hat mich gefunden: „Unser Leben braucht ein Ziel; es liegt an uns den rechten Weg zu wählen“. Meinen rechten Weg zu wählen ist mir im 2014 noch nicht gelungen.

Menuhin sagt nicht „den richtigen Weg finden“, sondern „den rechten Weg wählen“. Hier liegt der Unterschied. Das Finden hat etwas dem Zufall überlassenes, vielleicht sogar etwas Ungewolltes, aber wählen tut man bewusst, mit Absicht und Zielstrebigkeit. Aufgefallen ist mir auch das bewusst gesetzte Wort „recht“. Es beinhaltet moral- ethische Grundsätze und zeugt von Tiefgründigkeit. „Richtig“ hingegen, ist einfach das Gegenteil von „falsch“, ob im gesetzlichen oder mathematischen Zusammenhang. Deshalb hat mich dieser Ausspruch so berührt, weil er genau das ausdrückt, worauf ich mich im Neuen Jahr freue.

Als ich anfangs März 2014 von meiner Australienreise mit meiner Schwester heimkam, wusste ich, wie mein Weg weitergehen würde. Ich wollte freier, lustvoller Arbeiten, es sollte so werden wie damals, als ich mit dem Auto durch Europa fuhr. Beim Arbeiten mit meiner Tochter Linda würde ich Inhalt, Menge und Tempo selber wählen können, da sie Geschäftsführerin im Güterhof war. Ich wollte Zeit haben für meine Töchter und die drei Enkel, die Hunde und das neue Landhaus, das ich im Juni in Schaffhausen gekauft hatte. Ich wollte wöchentlich eine Geschichte auf meinem Blog „Verenas unterwegs Geschichten“ posten. Nun ist es anders, aber auch gut. Linda ist nach einem Burnout auf Ende Jahr aus der Firma ausgetreten. Sie wird ihre eigenen Wege gehen mit ihrer jungen Familie und auch in beruflicher Hinsicht neu Fuss fassen. Es ist gut so und ich kann sie bestens verstehen, denn ich bin überzeugt, dass sie den rechten Weg gewählt hat.

Für mich war die Veränderung einschneidend. Ich habe mich gefügt und den Aufgaben gestellt, denn es war wohl auch meine Bestimmung. Jetzt ist es gut wie es ist, und ich habe mich erneut auf den Weg gemacht, mich innerhalb des Geschäftslebens wieder freier zu bewegen.

Ursprung dieses Blogs

Ursprung dieses Blogs

Wie sind die Geschichten von Verena unterwegs entstanden?

2002. Alles begann an einem ersten Advent in der Sommerlust. Ich wohnte im ersten Stock. Im Erdgeschoss war das Restaurant uns unter dem Dach ein Veranstaltungsraum. Alles war still. Bald würden viele Familien und Freunde zum vorweihnachtlichen Sonntagsbrunch in die Sommerlust kommen. Die Winternacht war zauberhaft. Schlaflos öffnete ich das Fenster und schaute in den schneebedeckten Garten. Was ich da in jener klaren Dezembernacht beobachtete, war der Ursprung dieses Blogs.

Der Vollmond schien hell und beleuchtete eine unwirkliche Szene im frisch verschneiten Rosengarten. Drei Füchse rannten herum, spielten unbeschwert und fühlten sich frei von jeder menschlichen Beobachtung. Gebannt und verzaubert, freute ich mich über dieses Schauspiel, denn es war ein Geschenk an diesem ersten Advent.

In jener Nacht schrieb ich meine erste Email-Geschichte. In der Sommerlust pflegte ich einen regen Emailkontakt zu meinen Gästen. Noch nie hatte ich jedoch ein persönliches Erlebnis um fünf Uhr morgens an die mehr als tausend Adressen verschickt. Das war neu und spontan. Es sollte ein spezielles Sonntags-Geschenk sein. Was danach passierte, inspirierte mich zu vielen weiteren Geschichten, die ich in den kommenden fünfzehn Jahren verfasste und verschickte. Innert ein paar Stunden trafen über fünfzig Antworten mit Dankesworten, freudigen Grüssen und eigenen Fuchserlebnissen ein. Überraschend war zu erfahren, dass viele andere Menschen die gleichen Morgenstunden benutzten, um aus dem Fenster und in den Computer zu schauen.

2010: Auf dem Jurahöhenweg, 300 km, von Zürich nach Genf mit Lola und Rucksack 2010

Ich schreibe Geschichten und Texte, über Erlebnisse, die mich bewegen. Es sind die kleinen und grossen Abenteuer und Beobachtungen aus dem privaten Umfeld, von Reisen oder aus dem Geschäftsleben, die mich zum Nachdenken und Schreiben anregen. Ich bin Gastro-Unternehmerin, arbeite gerne, habe eine wunderbare Familie mit Kindern und Enkeln, einen Hund und habe begonnen mein Leben freier zu Planen. Noch immer ist mein Arbeitspensum voll, aber nicht übervoll. In meinen gesammelten Ferien will ich unterwegs sein.

Unterwegs in Europa mit Auto und Lola… 2012

Unterwegs sein, ist eines davon. Nachdem ich 2012 das eine Restaurant verpachtet hatte, war ich fünf Monate lang mit Hund und Auto in Europa unterwegs.

In diesem Blog werde ich über meine Projekte erzählen, für die ich mich immer wieder begeistere.