
Ich sitze im strömenden Sommerregen unterm Sonnenstoren eingewickelt in eine Wolldecke. Der Blick ins bewaldete Tal lässt einzig den Kirchturm mit der grossen Uhr hervorstechen. Ansonsten gibt’s Bäume, ein paar Heckenrosen und meine alte Eiche inmitten des neuen Gartens. Der Duft und das Rauschen umhüllen mich, ein zart rosa Licht überspannt den nächtlichen Himmel. Es scheinen besondere Reflexionen der Stadt zu sein, die bis ins Mühlental strahlen. Kirchenglocken verkünden die elfte Stunde. Regen fällt nährend zu Boden. Mein junger Garten säugt ihn auf wie das Neugeborene die Muttermilch. Schmatzend verbreitet er Zufriedenheit, verströmt Wohlgefühl und Zufriedenheit. Mein Garten gibt mir so viel Geborgenheit sogar jetzt im Landregen. Wieder läutet die Kirchuhr. Bald ist Mitternacht und Zeit die Schatten der Nacht zu verlassen. Kaum denke ich an die Bettdecke, schleicht der Fuchs ums Häusereck. Er lebt unterhalb meines Gartens mit seiner Sippschaft und löst nicht nur Freude aus, sondern Ärger über seine penetranten Düfte, seine Schuhklauereien und sonstige Hinterlassenschaften. Jetzt aber freue ich mich über seinen nächtlichen Gruss durch den Regen Vorhang. Und morgen ist ein neuer Tag.